Neue Klinikseelsorge im Haus Immanuel – Unterstützung durch Diakonissen endet

Juliane Disch und Schwester Angelika Gollwitzer im Kreise ihrer Gratulanten
Juliane Disch und Schwester Angelika Gollwitzer im Kreise ihrer Gratulanten. v.l.n.r.: Werner Wenninger – Therapeutischer Leiter Haus Immanuel, Schwester Marion Holland – Vorstand der Stiftung Hensoltshöhe, Gotthard Lehner – Leiter DGD Fachklinik Haus Immanuel, Juliane Disch – Neue Klinikseelsorgerin im Haus Immanuel, Frieder Trommer Vorstandsvorsitzender DGD e.V., Schwester Angelika Gollwitzer – Ehemalige Klinikseelsorgerin, Uwe Lorenzen – Pfarrer Hutschdorf, Andrea Wachtel – Mitarbeitervertretung Haus Immanuel, Hans-Friedrich Hacker – Dritter Bürgermeister Markt Thurnau, Dr. Claudia Fremder – Geschäftsführung DGD Stiftung gGmbH

Hutschdorf. Mit großem Bedauern und noch größerer Dankbarkeit verabschiedet sich die DGD Fachklinik Haus Immanuel von ihrer langjährigen Klinikseelsorgerin Schwester Angelika Gollwitzer, die nach über 12 Jahren seelsorgerischer Tätigkeit in der Rehaklinik für suchtkranke Frauen ihren Ruhestand antritt.

Mit der Entpflichtung von Schwester Angelika endet auch eine über 100-jährige Unterstützung der Arbeit im Haus Immanuel durch Diakonissen.

Schwester Angelika nahm ihre Tätigkeit in der DGD Fachklinik Haus Immanuel im September 2012 auf. Mit unermüdlichem Engagement und großem Einfühlungsvermögen war sie für die suchtkranken Patientinnen des Haus Immanuel eine wertvolle Stütze während deren Therapie – unabhängig davon, wie die Frauen zur Kirche standen. Sie organisierte Andachten, Morgenimpulse und ganze Besinnungswochen, zu denen ehemalige Patientinnen eingeladen wurden. Sie richtete im Haus Immanuel eine Kleiderkammer und eine Bücherei für die Frauen ein und veranstaltete Veehharfen-Kurse. Mit ihrer herzlichen und empathischen Art war sie bei den Patientinnen des Hauses, bei den Mitarbeitenden und externen Partnern des Haus Immanuel überaus beliebt und geschätzt. Schwester Angelika wird noch bis Mitte des Jahres in ihrer Wohnung auf dem Gelände der Fachklinik wohnen, bevor sie in ihr Appartement im Mutterhaus nach Gunzenhausen zieht.

Zur den Feierlichkeiten fanden zahlreiche Gäste den Weg nach Hutschdorf, darunter die Geschäftsführerin des DGD (Deutscher GemeinschaftsDiakonieverband) in Marburg Dr. Claudia Fremder, der dritte Bürgermeister von Thurnau Hans-Friedrich Hacker, der Hutschdorfer Pfarrer Uwe Lorenzen sowie langjährige Weggefährten und Familienmitglieder. Auch über 30 Diakonissen des Mutterhauses Hensoltshöhe in Gunzenhausen reisten gemeinsam mit ihrer Oberin Schwester Marion Holland an, die in ihrem Vortrag über die langjährige Arbeit der Diakonissen in Hutschdorf berichtete.

Das Haus Immanuel wurde am 3. März 1907 vom damaligen Ortspfarrer Ernst Keupp in Hutschdorf zur Behandlung alkoholabhängiger Menschen als erste Trinkerheilstätte Bayerns gegründet. Es ist somit die älteste Fachklinik in Bayern. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges wurde Pfarrer Keupp zum Rektor des Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhauses Hensoltshöhe in Gunzenhausen berufen. Er übernahm das Amt unter der Prämisse, dass seine in Hutschdorf begonnene Arbeit vom Mutterhaus fortgeführt wird. Seit 1919 waren demnach Diakonissen im Haus Immanuel tätig – „ein enge und wertvolle Zusammenarbeit“, wie Schwester Marion mehrfach in ihrer Ansprache betonte.

Die offizielle Entpflichtung von Schwester Angelika wurde von Dr. Claudia Fremder, Geschäftsführerin der DGD Stiftung in Marburg, übernommen. „Ihre liebenswerte Art und ihr empathischer Umgang mit den Patientinnen haben die Klinik nachhaltig geprägt und das Haus Immanuel zu einer der angesehensten Reha-Einrichtungen im Bereich der Suchttherapie gemacht“, lobte Dr. Claudia Fremder. Als Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit wurde Schwester Angelika das goldene Kronenkreuz der Diakonie verliehen.

Neben ihrer seelsorgerischen Expertise wird Schwester Angelika auch als Mensch eine große Lücke im Team der DGD Fachklinik Haus Immanuel hinterlassen. Ihre Kolleginnen und Kollegen schätzten sie für ihre Herzlichkeit, ihre unerschütterliche positive Einstellung und ihren Humor. „Sie war immer eine verlässliche Ansprechpartnerin, die nicht nur bei seelsorgerischen Fragen, sondern auch bei persönlichen Anliegen stets ein offenes Ohr hatte“, so Andrea Wachtel von der Mitarbeitervertretung des Haus Immanuel.

Neue Leitung der Klinikseelsorge

Die seelsorgerische Tätigkeit im Haus Immanuel hat seit dem 1. Januar dieses Jahres Juliane Disch übernommen. Die 54-Jährige war zuletzt als Hebamme in Würzburg tätig. Sie besuchte die Bibelschule Wiedenest im Abendunterricht und bildete sich u.a. im Bereich der Seelsorge fort. Darüber hinaus leistete sie Gemeindegründungsarbeit in Bamberg in unterschiedlichen Arbeitsbereichen. Frau Disch absolvierte zahlreiche Weiterbildungen im seelsorgerischen Bereich.

Frieder Trommer, Vorstandsvorsitzender des DGD e.V., überreichte Juliane Disch die Verpflichtungsurkunde und hieß sie herzlich im Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband willkommen. „Ich bin mir sicher, wir haben mit Frau Disch eine würdige Nachfolgerin von Schwester Angelika gefunden. Ich wünsche Ihnen für Ihre Tätigkeit im Haus Immanuel viel Freude und immer das richtige Händchen im Umgang mit den Patientinnen und ihren Angehörigen“, so Trommer.

„Bei der Suche nach einer Aufgabe im seelsorgerischen Bereich, den ich beruflich schon länger mehr leben wollte, bin ich auf die Stellenanzeige des Haus Immanuel gestoßen“, so Juliane Disch. „Der Arbeitsbereich hat mich sofort angesprochen und ich habe den Eindruck, dass Gott mich hier hingestellt hat. Ich freue mich auf die Herausforderungen und zukünftigen Aufgaben“, sagte die neue Seelsorgerin der Fachklinik für suchtkranke Frauen.

„Wir freuen uns, mit Frau Disch eine sympathische und engagierte Kollegin gewonnen zu haben, die das Werk der Diakonissen sicher mit großer Hingabe, Empathie und Fachkompetenz fortführen wird“, sagt Gotthard Lehner, Leiter der DGD Fachklinik Haus Immanuel. „Wir wünschen ihr für das neue Aufgabengebiet alles erdenklich Gute und freuen uns auf eine langjährige Zusammenarbeit“.

Die DGD Fachklinik Haus Immanuel ist eine Rehabilitationseinrichtung mit 60 Plätzen, die auf die Behandlung alkoholund/oder medikamentenabhängiger Frauen spezialisiert ist. Eine Mitaufnahme von bis zu 12 Kindern ist möglich. Die 15-wöchige Therapie kombiniert die medizinische Rehabilitation mit einem interdisziplinären Therapieangebot und verfolgt so einen ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz. Die Klinik in Hutschdorf (Landkreis Kulmbach) beschäftigt 70 Mitarbeitende und ist nach DIN ISO 9001:2015 sowie nach Dequs 3.2 zertifiziert.

Kontakt für Rückfragen:
DGD Fachklinik Haus Immanuel Gotthard Lehner – Klinikleitung
Tel.: 09228 9968-0, eMail: lehner@haus-immanuel.de